Es soll ein Paket für mehr Ruhe sein. Mit 19 Einzelmaßnahmen für den aktiven Schallschutz und einem 335 Millionen Euro schweren Regionalfonds für die Maßnahmen des passiven Schallschutzes. Allen voran sollen die Menschen stehen, die seit Eröffnung der Landebahn am stärksten vom Lärm betroffen sind. Aber auch viele Regionen im und über das Rhein-Main-Gebiet hinaus sollen entlastet werden â“ so gut es eben geht. Denn eines ist sicher â“ seit dem 21.Oktober 2011 gibt es eine neue Situation am Himmel. Und die wollen alle Teilnehmer des Lärmgipfels so erträglich wie möglich gestalten. So wird unter anderem das CASA-Programm der Fraport ausgeweitet. Heißt, doppelt so viele Betroffene in Flörsheim, die in der Endanflugs-Zone wohnen, können ihr Haus verkaufen oder Geld für Schallschutz bekommen. Derzeit liegen Fraport 320 Anträge von insgesamt 500 möglichen vor. 40 Häuser sind bereits verkauft. Dafür investiert der Flughafenbetreiber insgesamt über 100 Millionen Euro. Für viele Bürger aus Flörsheim spielt der Schallschutz nur eine geringe Rolle â“ hier tendiert man eher zum Verkauf der Immobilie. Die einzelnen Vorschläge für das Maßnahmenpaket kamen unter anderem aus der Bevölkerung und von Expertengremien. Auch das Forum Flughafen und Region hatte Ideen eingereicht. Vorstandsmitglied Johann-Dietrich Wörner sieht in dem Maßnahmenpaket einen Schritt in die richtige Richtung. Mit weiteren Maßnahmen, die sofort greifen sollen, beschäftigt sich auch die Deutsche Flugsicherung. Seit Monaten werden andere An- und Abflugverfahren getestet. Hier soll vor allem der kontinuierliche Sinkflug zum Einsatz kommen. Auch der Anflugwinkel auf die neue Landebahn wird von 3 auf 3,2 Grad erhöht. Zudem sollen Lärmpausen in den Randstunden geschaffen werden und eine Entlastung aufgrund veränderten Flughöhen. Weitere Entlastung will auch die Deutsche Lufthansa schaffen. Dafür wird die Kranichlinie 32 Flugzeuge aus ihrer Flotte tauschen, gegen neue und leisere. Kosten laut Vorstandsvorsitzenden Christoph Franz: 17 Milliarden Euro. Die Betroffenheit ist groß, das wissen alle Beteiligten. Und deshalb, so ist sich Ministerpräsident Bouffier sicher, hat man mit dem Maßnahmenpaket sehr gute Ergebnisse vorlegen können. Was diese in der Zukunft bringen muss man sehen. Die Arbeit ist jedenfalls noch lange nicht beendet. Anhand eines Monitoring sollen die eingesetzten Maßnahmen überwacht, geprüft und veröffentlicht werden.