Bilanz-Pressekonferenz

Die sonst so zahlenreiche Bilanz-Pressekonferenz begann vergangene Woche nicht wie gewöhnlich. Fraport-Vorstand Stefan Schulte nahm sich außerordentlich viel Zeit, um auf das in der Region so belastende Thema Fluglärm intensiver einzugehen. Auf rund der Hälfte der 33-seitigen Präsentation des Vorstandsvorsitzenden geht es über Schallschutzprogramme, Flughöhen, neue Flugrouten und den daraus entstehenden Lärm-Neubelastungen. Der Antrag zum Casa-Programm kann bis zu einem Jahr nach Inbetriebnahme der neuen Landebahn gestellt werden. Zudem betonte Schulte, dass die lang anhaltende Ostwetterlage die Anwohner im Westen doppelt belastet. Wirft man einen Blick auf die Statistik der letzten 5-10 Jahre, hier in unserer Grafik rot, müsste das Bild genau andersrum sein. Denn typisch für den Frankfurter Flughafen ist Westwetterlage. 70-75 Prozent aller Landungen erfolgen dann von Osten. Im Anschluss kamen dann auch die Bilanz-Zahlen. Fazit: Die Fraport AG hat ihren Wachstumskurs in den ersten neun Monaten des Jahres fortgesetzt. Während sich der Konzern-Umsatz um 9,4 Prozent, auf 1,79 Milliarden Euro verbesserte, wuchs der Konzern-Gewinn vor Abzügen um 80 Millionen Euro auf 646,3 Millionen Euro. Das Konzern-Ergebnis konnte um 64 Millionen Euro auf 225,6 Millionen Euro zulegen. Das Ergebnis je Aktie von 2,34 Euro übertraf den Vorjahreswert um 67 Euro-Cent. Auch das Retail-Geschäft läuft gut. Mittlerweile gibt jeder Passagier durchschnittlich 3 Euro und 5 Cent am Flughafen aus. Ein Zuwachs von 4,8 Prozent. Einen historischen Höchstwert mit 42,7 Millionen Reisenden konnte Fraport in Frankfurt ebenfalls verzeichnen. Auch stiegen die Flugbewegungen um 4,9 Prozent. Dennoch: Verglichen mit den ersten 3 Quartalen des Rekordjahres 2007, starten und landen aktuell rund 5 Tausend (4.812) Maschinen weniger. Mit minus 0,5 Prozent sind auch die Zahlen im Frachtgeschäft zurückgegangen. Trotzdem: Fraport ist weiter auf Wachstumskurs, inklusive hoher Zinsen, Tilgungen und Abschreibungen. Weitere Projekte sind der Start des Flugsteigs A-Plus und der Bau des Terminals 3. Denn nach Inbetriebnahme ist vor Inbetriebnahme.

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