Es dampft, spitzt und nebelt! Mit bis zu 240 Liter/Minute schießt aus dem Sprühkopf ein Gemisch aus Enteisungsflüssigkeit und 85 Grad heißem Wasser in das Testbassin, damit Proben des Stoffes genommen werden können. Mitte Januar eines jeden Jahres werden die Enteisungsmittel an Bord der durchschnittlich 800.000 Euro teuren Enteisungsfahrzeuge auf ihre Qualität hin getestet, ebenso im April und Oktober. Damit die Spezial-LKWs bei der Enteisung die Flugzeuge nicht beschädigen sind sie mit Fühlern ausgestattet, in die Berührungssensoren integriert sind. Der Vorgang wird sofort automatisch unterbrochen, wenn sie einen Kontakt registrieren. Die Fahrzeuge verfügen über 3 Tanks, der größte hat ein Fassungsvermögen von 4000 Litern- in ihm befindet sich aufbereitetes Wasser. In den beiden kleineren Tanks mit jeweils 2000 Litern Volumen sind eine rote und eine grüne Enteisungsflüssigkeit gefüllt. Die Proben werden nicht nur vorne von der Düse entnommen, sondern auch direkt aus den Tanks. So kann sicher gestellt werden, dass sich in den Leitungen keine Verunreinigungen befinden. Nach der Entnahme werden sie direkt zur Kontrolle ins Labor des Unternehmens Nice gebracht. Die 2 Flüssigkeiten erfüllen unterschiedliche Zwecke. Beide Flüssigkeiten bestehen aus Glycol. Je höher die Außentemperatur ist, desto mehr Wasser kann dem Enteisungsmittel hinzugefügt werden- das kann bis zu 50 Prozent sein. Im Labor werden der ph-Wert zur Überprüfung auf Verunreinigungen und bei dem grünen Enteisungsmittel auch die Fließfähigkeit der Lösung getestet. Sie ist von Bedeutung, da sie lange auf dem Flugzeugmantel haften muss. Auch das Refraktometer kommt bei jeder Probe zum Einsatz.Bei diesen Proben ist alles in Ordnung, so dass die Fahrzeuge, aus denen sie entnommen wurden neu betankt werden können. In Frankfurt befindet sich mit rund 1 Million Litern das größte Enteisungsmitteltanklager. In der Hochsaison reicht das gerade mal für 4 Tage, denn pro Quadratmeter Flugzeugoberfläche kommt ein Liter Enteisungsmittel zum Einsatz- beim Superjumbo A380 sind es 1250 Liter. Damit bei der Betankung keine Fehler unterlaufen, sind die Tankstutzen so konstruiert, dass sie jeweils nur in eine Öffnung passen. Damit sind die Spezial-LKWs dann wieder einsatzbereit. In der vergangenen Wintersaison haben die 250 Mitarbeiter von N*ICE rund 9.900 Flugzeuge von Schnee und Eis befreit. Rund 9,4 Millionen Liter Enteisungsmittelmischung wurden dafür verbraucht.