, 2, 1, deins! Der neue Besitzer für den ersten Koffer ist gefunden. Er ist einer von rund 60.000 Gepäckstücken pro Jahr, deren Besitzer nicht mehr ermittelt werden können. Bei fast 80 Millionen Gepäckstücken, die Lufthansa jährlich um die Welt fliegt, ist das ein Wert im Promillebereich. Fast immer können vermisste Koffer innerhalb von 24 Stunden lokalisiert und dem Fluggast wieder zugestellt werden. Erst wenn die Gepäckstücke auch nach intensiver Suche nicht mehr zugeordnet werden können, kommen die Fundsachen nach drei Monaten im Zolllager unter den Hammer. Ob Billigware aus Fernost, Markenkoffer oder Designertaschen, den meisten Bietern kommt es vor allem auf den Inhalt an, und da liegen Glück und Pech nah beisammen. In der Stadthalle von Bensheim spekulieren 115 Bieter auf ein besonderes Schnäppchen. Bargeld, Drogen oder gar Waffen werden sie in den Fundsachen allerdings nicht finden, da die Gepäckstücke bereits von Zollbeamten durchsucht worden sind. Wertsachen verbleiben in den Koffern und genau darauf hoffen die Bieter. Viele von ihnen besuchen regelmäßig die Auktionen von Fraport und Lufthansa, wie auch Lutz Reichel. Er hat jedes Mal ein Fernglas dabei. So ist es auch an diesem Tag. In fast allen Koffern in die wir schauen dürfen befindet sich getragene Kleidung. In allen Farben, Formen und Größen. In einigen Gepäckstücken stammt die Kleidung sogar von bekannten Marken. Aber: die meisten Bieter wollen erst zu Hause in ihre Koffer schauen, so dass es sicherlich noch so manche Überraschung geben dürfte. Wer bei der Kofferversteigerung einmal selbst dabei sein möchte: die nächste Auktion findet am 17. Dezember in der Halle am Waldsportplatz in Darmstadt-Eberstadt statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.wendt-auktion.de. Der Koffer ist dann günstiger, weil nicht so viele Interessenten mit bieten. Die Preise für die Fundsachen können stark variieren, für Markenkoffer werden bis zu 400 Euro gezahlt. Auf das Verkaufsgebot werden 18 Prozent für das Auktionshaus aufgeschlagen, das ist dann der Verdienst für die Wendts. Auf diesen Betrag kommt noch die Mehrwertsteuer, die auch von dem Bieter bezahlt wird. Die Lufthansa packt verschiedene Fundstücke in den so genannten Überraschungsboxen zusammen. Sie sind auf den Auktionen bei den Bietern sehr beliebt. Jedes einzelne Gepäckstück ist eine Art Wundertüte für Erwachsene mit mehr oder weniger wertvollem Inhalt. Wichtig ist es daher, sich vor der Versteigerung ein persönliches Limit zu setzten. Rund 500 Fundsachen wechseln pro Auktion den Besitzer und manchmal gibt es ganz besondere Glückspilze: