Wo wir anfangen, ist niemals der Anfang, sagte einmal der Philosoph Odo Marquard, nach dem leicht missverständlichen Titel seines Essaybands ZUKUNFT BRAUCHT HERKUNFT gefragt: das uns prägende Vergangene ist doch immer schon da - Familie, Sprache, Institutionen, Religion, Staat, Feste, Geburt, Todeserwartung - wir entkommen ihm nicht. Mit anderen Worten: Unser Jetztzustand ist maßgeblich von unserer Herkunft bestimmt, erst recht, wenn wir das tradierte Wissen und die Anleitungen der Vorfahren
berücksichtigen, und selbst dann, wenn uns soziale Aufstiege weit von ihnen distanzieren. Eine Veranstaltung, in der sich Herkunfts-, Erinnerungs-, Kolonialismus- und Zukunftsdiskurs überblenden. Gespräche und Lesungen mit Deniz Utlu (Vaters Meer), Ann Cotten (Die Anleitungen der Vorfahren) und Martin Piekar (Livestream & Leichen), moderiert von Alexandru Bulucz und Miryam Schellbach.