Die NPD hat eine Kundgebung am Fr. 3. Aug. 2012 beantragt. Die Stadt Darmstadt hat diese verboten. Doch der hessische Verwaltungsgerichtshof hat das Verbot wieder aufgehoben.
Jetzt waren Bürgerengagement und schnelles Handeln gefragt. Alle in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien und viele gesellschaftliche Gruppen haben zum Protest gegen die NPD-Demonstration aufgerufen. Das innerhalb weniger Stunden so viele Darmstädter kahmen zeigt, dass was, Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) sagt: „Wir wollen hier heute klar machen, dass in Darmstadt kein Platz für Faschisten ist“ bei den Darmstädtern Konsens ist. Dem schließt sich auch die SPD an. Brigitte Zypries sagt: „Nazis bekommen keine Räume und kommen auch nicht in das Parlament dieser Stadt!“
Ruth Wagner (FDP), Ctirad Kotoucek (CDU) und Ibrahim Akbulut vom Ausländerbeirat Darmstadt, Polizeisprecher Karlheinz Treusch und Passenten kommen im Originalton zu Wort.
Es gab einen kleinen Vorfall mit einem, der mit Lebensmitteln in Richtung des NPD LKW geworfen hat, doch so weit, wie der von der Absperrung war, kann man gar nicht werfen.
Die NPD war für 11:00 bis 14:00 Uhr angekündigt, kahm aber 20 Minuten später und gab eine Stunde vor Schluss auf. Irgendwie wirkte der NPD-Lastwagen in der großzügigen Absperrung verloren. Gerade mal lächerliche 6 Männlein standen davor und versuchten ihre Parolen los zu werden.
Die Polizei sagte es seinen 450 Gegendemonstranten gewesen, in manchen Internetseiten ist sogar von 600 Gegendemonstranten die Rede.
Trotz Lautsprecher blieben die Passanten auf dem Luisenplatz von Naziparolen verschont. Die Darmstädter Bürger waren schlicht Lauter, ein erfolgreiches Signal gegen Rechtsradikalismus.
Peinlich:
Die Polizeibeamten des BFE HE (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit Hessen) trugen deutlich sichtbar den Neonazicode 18 auf dem Rücken.
Der Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Darmstadt, Karlheinz Treusch, hat die Frage nach dem unsensiblen optischen Auftreten der Polizei an diesem Tag scheinbar häufig gestellt bekommen. Darauf angesprochen antwortete Treusch: "Es waren die Einheiten da, die eingesetzt werden konnten, und wenn es zufälligerweise die 18er Einheit trifft, dann trifft's eben die 18er Einheit".
Die 18 ist bei den Neonazis ein bekannter Code. Entschlüsselt ergibt die 18 (AH) die Initialen von Adolf Hitler. Der Polizei ist dieser Dresscode bekannt.
Es gibt sogar Gemeinden, die deswegen keine Nummernschilder mit der Zahl 18 vergeben.